Parameter > Allgemeine Parameter > Ordner > Freigabe Ordner > Freigabe Folder: Technischer Anhang 

Zusammenfassung

Der Folderfreigabevorgang wird über die Folderverwaltung im Referenzfolder gestartet.
Er kann im Batchmodus gestartet werden. Er hat zum Ziel, die Vorgänge auszuführen, durch die die Folder verwendet werden können: es ist möglich, sich zu verbinden und normale Vorgänge über den entsprechenden Entrypoint auszuführen.

Die Ordnerfreigabe ist ein komplexer Prozess, der mehrere Fälle verwaltet:

  • die vollständige Anlage des Ordners, wenn er nicht existiert,
  • die Strukturänderungen eines bereits vorhandenen Ordners, wenn:
        • der Referenzordner aktualisiert wurde,
        • die Konfiguration der Aktivitätscodes geändert wurde,
        • neue Sprachen parametrisiert wurden,
        • neue Module aktiviert wurden,
  • ein historisierter Ordner aktualisiert wurde, etc.

Die Anlage eines Ordners wird über die Funktion Anlage historisierter Ordner durchgeführt.

Die Beschreibung der Verarbeitung erfolgt in mehreren, im Folgenden beschriebenen Schritten.

Verarbeitungsschritte

1 - Voraussetzungen für historisierte Ordner

Existiert ein historisierter Ordner in einem gegebenen Ordner, erfolgt die Neuvalidierung in einem zweiten Schritt, also später (wenn z.B. die Umgebung, in der der historisierte Ordner installiert ist, autonom ist). Ein historisierter Ordner kann dagegen nur nach Migration des Ordners migriert werden, mit dem er verbunden ist.

Die Neuvalidierung eines historisierten Ordners ist nur für eine Migration von Version 150, Version 6, Version 7 oder Update 8 zu Update 9 (oder höher) verfügbar. Achtung: abhängig von der Version ist eine bestimmte Anzahl an Patches und Maintenances erforderlich.

Die folgende Liste zeigt die Voraussetzungen auf:

Artikel 

Versionen oder Aktualisierungen

Mindest-Maintenance oder -Patch

 Sage X3

 Version 5

 Die Maintenances 7401 und 7402 müssen installiert sein

 Sage X3

 Version 6.x

 Patch >= 33

 Sage X3

 Version 7

 Patch >= 10

 Sage X3

 Update 8

 Patch >= 2

 Sage HRM

 Version 5

 Die Maintenances 2211 und 2212 müssen installiert sein

 Sage HRM

 Version 6

 Patch >= 29

 Sage HRM

 Version 7

 Patch >= 3

2 - Vorbereitende Prüfungen

Die Ordnerfreigabe testet zuerst den Ort des Freigabeparameters durch Anwendung der folgenden Aktionen:

  • Ist ein historisierter Ordner freigegeben, ist der Referenzordner im zugehörigen Anwendungsordner aktiviert.
  • Der Referenzordner ist überprüft (er muss auf ebene der aktuellen Version sein).
  • Existiert der Ordner bereits, handelt es sich um einen Neuvalidierungsprozess, existiert er nicht, ist es eine Freigabe.
  • Die Werte des Aktivitätscodes werden geprüft:
    - ist ein Aktivitätscode im Referenzordner nicht aktiv, ist er deaktiviert,
    - bei einer Neuvalidierung wird die Liste der geänderten Aktivitätscodes aktualisiert,
    - die aktuelle Rechtsordnungsaktivitätscodeliste wird getrennt verwaltet (einige Parameteraktualisierungen sind mit den Rechtsordnungen verknüpft),
    - die bewerteten Aktivitätscodewerte (über Abhängigkeitsformeln) werden berechnet,
    - die vorhandenen Aktivitätscodes werden identifiziert und geprüft.
  • Die zusätzlichen Funktionsprüfungen werden ausgeführt (z.B. den Wert bestimmter Parameter).
  • Für die Neuvalidierung des historisierten Ordners überprüfen Sie bestimmte Voraussetzungen (die Anzeige ADOVALHIS muss im Referenzordner vorhanden sein: dies ist der Fal, wenn der entsprechende vorbereitende Patch in den Versionen 150, 6, 7 und 8 installiert wurde).
  • Die Länge der sonstigen Tabellen wird geprüft (Datentyp ADI).
  • Die Version der Maschine wird geprüft, um die Ausführung der optimierten Aktualisierungen (Migrationspläne) sicherzustellen.

Schlagen bestimmte vorbereitende Prüfungen fehl, hält die Neuvalidierungsverarbeitung an und die Logdatei zeigt die Gründe an.

3 - Vorbereitender Freigabeschritt

Wurde der Ordner erneut freigegeben, muss er zuerst in den Modus Single-Verbindung gesetzt werden (während der Neuvalidierung kann sich kein Benutzer mit dem Ordner verbinden). Ist bereits ein Benutzer angemeldet, schlägt die Neuvalidierung fehl.

Indikatoren definieren, ob die Elemente der Dictionaries bewertet werden müssen. Standardmäßig ist die Neuvalidierung mit Nein definiert, außer bei Ordneranlage. Für die folgenden Schritte kann der Indiaktor auf Ja über einen der Aktualisierungsprozesse gesetzt werden.

4 - Verzeichnis / Datenbankanlage

Wurde der Ordner erstellt, werden alle Verzeichnisse im Anwendungsordner erstellt und die Anlageskripte des Datenbankbenutzers und die entsprechenden Tablespaces werden ebenfalls ausgeführt.

Wurde der Ordner neu bewertet, erfolgt eine Prüfung und es können zusätzliche Verzeichnisse angelegt werden (z.B. wenn eine Sprache hinzugefügt wird oder wenn ein neues Verzeichnis im Referenzordner definiert wird).

Ist der freigegebene oder erneut freigegebene Ordner ein historisierter Ordner, werden die lokalen Dictionary-Elemente in Abhängigkeit der gespeicherten Daten erstellt und die spezifischen Menü- und Textdateien der Benutzeroberfläche werden generiert.

5 - Datenübertragung und -bereinigung

Wenn die Migrationspläne aktiviert wurden:

  • Die Liste der temporären Tabellen ist definiert:
    - jedes Module sendet die Liste der zu bereinigenden Tabellen,
    - einige sind temporär und können bereinigt werden (ALISTER, AWRKLOG, ATMPTRA im Supervisor zum Beispiel oder PWRKSTT, PWRKORDERS für das Modul Einkauf),
    - andere sind bereinigt, aber anschließen wiederhergestellt. Dies ist der Fall bei den Tabellen BALANCE, BALANA, GLCONSO für das Modul Buchhaltung.
  • Die Liste der Bewegungstabellen ist auch definiert.
  • Ein Eingabepunkt ermöglicht spezifische Entwicklungen, um der Liste eigene Tabellen hinzuzufügen.
  • Die temporären Tabellen werden bereinigt.
  • Die Bewegungstabellen werden per SQL-Übertragung direkt in die vorgesehenen Migrationstabellen U* kopiert.
  • Die Bewegungstabellen werden anschließend bereinigt.

6 - Tabellenmigration

Die Tabellen werden von der Verarbeitung AMAJ in den Skripten DOSMAJ aktualisiert. Folgende Prinzipien gelten:

  • Die Indizes und Auslöser werden gelöscht.
  • Die hinzuzufügenden Spalten werden zu den Tabellen hinzugefügt.
  • Die der neuen Version hinzugefügten neuen Tabellen werden angelegt.
  • Die Verarbeitungsskripte AMAJ in DOSMAJ* werden in entsprechender Reihenfolge ausgeführt: für jede Startabweichung kann ein entsprechendes DOSMAJ* ausgeführt werden. Beispiel: Um einen Start X1 auf Xn zu setzen, ermöglicht der Zwischenschritt DOSCMAJ z.B., von X1 zu X2, von X2 zu X3 zu gehen, also wird Xn-1 bis Xn konsekutiv ausgeführt. Diese Verarbeitung ermöglicht z.B. das Ausfüllen einer neuen Spalte (oder Tabelle) mit dem Inhalt einer alten Spalte (oder Tabelle), die im folgenden Schritt gelöscht wird.

7 - Dictionary-Aktualisierungen und Strukturänderungen

Das Tabellendictionary wird dann aktualisiert und die Neubewertung aller geänderten Tabellen wird ausgeführt. Die Standardspalten, die nicht mehr in der Version vorhanden sind, werden nicht mehr verwendet und die vorhandenen Tabellen werden neu indiziert.

Dieser Schritt verwaltet auch die Übertragung der Bewegungstabellen. Wurden die Migrationspläne umgesetzt, werden die Bewegungstabellen hingegen geleert und die Aktualisierung wird später ausgeführt.

8 - Auslieferungen und Kitverwaltung

Wurden Auslieferungen oder Kits hinzugefügt, werden Sie aus dem Referenzordner kopiert (dieser Schritt wird nicht im historisierten Ordner ausgeführt).

9 - Aktualisierung Dictionary

Im Laufe der Neubewertung eines Standardordners wird der Inhalt des Dictionaries in allen Elementen aktualisiert. Einschließlich Tabellen, Ansichten, Aktionen, Masken, Objekte, Fenster, Datentypen, Aktionsparameter, Funktionen, Reports, Aktivitätscodes, allgemeine Parameter, Bereinigungsregeln, Systemtransaktionen, Anzeigen, Navigationen, Transaktionen, Memo-Codes, Prototypen, globale Variablen, Konstanten, Kontextvariablen, Unterprogramme, Formelassistentenkontexte, URLs, Dokumentationen, Hilfeschlüsselwörter, Eingabepunkte, mit den Branchencodes verbundene Dictionaries.

Die Aktualisierung berücksichtigt die ausgeführten Änderungen (insbesondere die neuen Aktivitätscodes und neuen Rechtsordnungen).

Die Tabellen werden dann über die Definition des neuen Dictionaries neu bewertet: die nicht verwendeten Spalten werden gelöscht und die Indizes neu berechnet.

10 - Parameter-Aktualisierungen und Datenkopie

Wird ein nicht historisierter Ordner aktualisiert, können je nach Parameteränderungen bestimmte Daten aus dem Referenzordner kopiert werden (z.B. wenn ein Sprachcode hinzugefügt wird, werden neue Parameter geliefert und kopiert). Folgende Vorgänge werden angewendet:

  • Die beim Start neu erstellten Parameter werden kopiert und initialisiert, falls erforderlich.
  • Die neuen sonstigen Tabellen werden kopiert und initialisiert.
  • Der Inhalt der neuen gelieferten Tabellen mit Automatik- oder herkömmlicher Kopie (wenn die Kopie parametrisiert ist) wird aus dem Referenzordner im Ordner kopiert.
  • Die mit den Kits verbundenen, aktivierten Daten werden aus dem Referenzordner kopiert.

In diesem Schritt wird ein Verknüpfungsprüfprozess für alle Tabellen ausgeführt, außer für Bewegungstabellen, wernn Migrationspläne verwendet werden.

11 - Dictionary-Generierung

In diesem Schritt werden die Dictionary-Elemente bei einem nicht historisierten Ordner freigegeben:

  • Die Ansichten werden generiert.
  • Die Dateien der lokalen Menüs werden generiert.
  • Die Masken, Objekte, Fenster, Anzeigen werden freigegeben.
  • Die Vokabelelemente werden freigegeben.

Für die historisierten Ordneraktualisierungen werden nur die Tabellen und Ansichten generiert und freigegeben (alle anderen Dictionary-Elemente werden aus dem Hauptordner übernommen).

12 - Datenaktualisierungen nach Aktualisierung

Bei Aktualisierungsverarbeitung auf Ebene nicht historisierter Ordner werden Verarbeitungsskripte MAJ in DOSMAJ* in entsprechender Reihenfolge ausgeführt: für jede Startabweichung kann ein entsprechendes DOSMAJ* ausgeführt werden.
Beispiel: Um einen Start X1 auf Xn zu setzen, ermöglicht der Zwischenschritt DOSCMAJ z.B., von X1 zu X2, von X2 zu X3 zu gehen, also wird Xn-1 bis Xn konsekutiv ausgeführt.
Diese Verarbeitung kann z.B. zusätzliche Aktualisierungen ausführen. Dieser Schritt wird für alle historisierten Ordner und die Standardordner ausgeführt, die ausgeführten Skripte können jedoch unterschiedlich sein.

13 - Synchronisierung Klassen und Darstellung

Wird ein nicht historisierter Ordner aktualisiert, werden die Klassen und Darstellungsverknüpfungen aktualisiert und der Freigabeparameter wird parametrisiert, um die Freigabe später zu starten.

14 - Letztmalige Dictionary-Vorgänge

Im Laufe der Freigabe eines nicht historisierten Ordners werden die folgenden Vorgänge ausgeführt:

  • Die Transaktionen werden generiert.
  • Wird ein Ordner Single-Rechtsordnung angelegt, werden zusätzliche Sammeländerungen an bestimmten Schlüsseldaten der Multi-Rechtsordnung angewendet.
  • Wurde der Ordner per Freigabe erstellt, werden die Standardparameterwerte aus dem Referenzordner ausgefüllt. Standardperioden und die Werte des Fiskaljahres werden parametrisiert.
  • Menüdateien werden aus Menüprofilen generiert.
  • Auslöser werden in den Tabellen generiert.
  • Die Aktualisierungsindikatoren für die Dictionary-Elemente werden neu initialisiert.
  • Der BI-Parameter und der Generierungscode werden angewendet.
  • Die kompilierten Skriptindexdateien werden neu generiert.
  • Die sonstigen Statusindikatoren werden aktualisiert.
  • Die aktuelle Versionsnummer wird aktualisiert.
  • Schließlich wird der Ordner im Multi-User-Modus neu positioniert.

15 - Zusätzlicher Migrationsschritt mit Planauswahl

Dieser Schritt ist relevant für die Aktualisierungsverarbeitung, wenn Migrationspläne ausgewählt wurden (andernfalls wird die Ordnerfreigabe beendet).

In diesem Schritt sind alle wichtigen Parameter und Dictionary-Tabellen aktuell. Jedoch sind alle Bewegungstabellen leer und die entsprechenden Daten werden in den Tabellen U* lokalisiert.

Die Ausführung der Schritte des Migrationspläne übertragt die Daten durch Sammeleinfügen in die letzten Bewegungstabellen. Dies kann in mehreren gleichzeitigen Schritten ausgeführt werden und in der Parametrisierung des Migrationsplans definiert werden.

Ist dieser Schritt beendet, ist der Ordner wieder für den normalen Betrieb bereit. Die Tabellen U* speichern das Bild der Bewegungsdaten vor der Migration. Sie können später bereinigt werden (z.B. nach einer gegebenen Periode Normalbetrieb, um die nicht aufgedeckten Dateninkohärenzen genauer zu analysieren).

SEEINFO Sie müssen vor dem Start der nächsten Aktualisierung bereinigt werden. Dieser Vorgang erfolgt in der Funktion TRTMIGDEL.

Zusätzliche Kommentare zur Aktualisierung des historisierten Ordners

Die folgenden Einschränkungen gelten für die Aktualisierung der Anwendungstabelle in den historisierten Ordnern:

  • Nur die einer Standardarchivierungsregel unterworfenen Tabellen werden migriert.
  • Die Verarbeitung nach der Migration (Schritt 12 weiter oben) wird nicht im historisierten Ordner ausgeführt, mit Ausnahme der Bilanzresynchronisierung.

Die folgenden V6-Felder bleiben daher in den archivierten Daten leer:

  • FIY und PER ind BUD, GCOMMIT, SINVOICE (Verkauf/Haben), PINVOICE (Einkauf/Soll) und Tabellen PAYMENTH.
  • UOM in GCOMMIT und Tabellen BUD.

Hinweis: die Buchungssummierungstabellen (BALANCE, BALANA, BLACMM, BLAQTY) werden in V6 gelöscht. Der Migrationsprozess resynchronisiert die Bilanztabelle. Um die archivierten Bilanzdaten zu verwenden, müssen die Tabellen GACCENTRY* und GCOMMIT* auch archiviert werden.